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Vielfalt, Geschichte und Engagement im Fokus

Am 25. Januar 2024 wurde an der Heinrich-Böll-Gesamtschule (HBG) in Lütgendortmund, wie auch im vergangenen Jahr, der "Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage"-Tag durchgeführt. Ein Tag, der von Lehrkräften und der Schülervertretung (SV) organisiert wurde und allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bot, sich mit verschiedenen Themen rund um Vielfalt, Toleranz und historische Ereignisse auseinanderzusetzen.

Für den "Tag der Kulturen" richtete die SV in verschiedenen Räumen Stationen ein, die verschiedene Länder repräsentierten. Die Schülerinnen und Schüler konnten diese Länder „besuchen“, typische Snacks verköstigen, interessante Informationen sammeln und dabei an einem Quiz teilnehmen; eine unterhaltsame und lehrreiche Möglichkeit, kulturelle Vielfalt hautnah zu erleben. Der Förderverein der HBG ermöglichte auch in diesem Schuljahr dem 6. Jahrgang den Besuch des Theaterstücks "Engel mit nur einem Flügel". Dabei geht es um die bewegende und kindgerecht aufgearbeitete Geschichte eines von den Nationalsozialisten verfolgten, jüdischen Jungen, welche die Schülerinnen und Schüler berührte und sie für die historischen Ereignisse sensibilisierte.

Der 7. Jahrgang ließ sich zu Zweitzeug*innen ausbilden: Die Schülerinnen und Schüler nahmen einem Workshop der Zweitzeug*innen teil. Die persönlichen Geschichten, insbesondere die von Michaela, welche die Zeit des Nationalsozialismus erlebt hat, wurden geteilt. Eine wichtige Erfahrung, um Geschichte nahbarer für die Schülerinnen und Schüler zu machen. Das Fußballmuseum Dortmund sowie das BVB-Lernzentrum veranstaltete für unsere 8. Und 9. Klässler Workshops und Führungen zum Thema Vielfalt. Hier setzten sich die Schülerinnen und Schüler kritisch mit dem Thema Homophobie im Fußball auseinander und informierten sich bei Führungen im Museums zur Geschichte des Fußballs im Nationalsozialismus. Anschließend besuchten sie mit den Lehrkräften die Stolpersteine in der Dortmunder Innenstadt.

Der Autor Nils Oskamp teilte eindrücklich bei einer multimedialen Lesung zu seiner Graphic Novel "Drei Steine" seine eigenen Erfahrungen mit der rechtsradikalen Szene in Dortmund und ermutigte die Schüler*innen, sich gegen Diskriminierung zu engagieren und Courage zu zeigen. In einem mit Musik begleiteten Online-Vortrag mit Arie Rosen, der in Israel lebt, erhielten die Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs Einblicke in das jüdische Leben und die Feiertage. Eine Fragerunde ermöglichte es den Schülerinnen, offene Fragen zu stellen und einen persönlichen Austausch zu führen. Die Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe setzten sich ebenfalls in verschiedenen Workshops mit der Entwicklung rechtsradikaler Strömungen in Deutschland auseinander. Sie untersuchten die Gefährdung unserer Demokratie. Außerdem besuchten die Lernenden die Droste-Hülshoff-Realschule in Dortmund-Kirchlinde. Dort erfuhren sie mehr über die schuleigene Ausstellung "...weil Hannelore jüdisch war", in der die bewegende Geschichte der jüdischen Familie Hayum von Schülerinnen und Schülern der Realschule aufgearbeitet und erzählt wurde. Schülerinnen aus den Jahrgängen 7-10 der Realschule führten die Gäste durch den Ausstellungsbunker.

Insgesamt leistete der "Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage"-Tag – mit Unterstützung aller Beteiligter – einen wichtigen Beitrag dazu, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch Verständnis, Empathie und den festen Vorsatz, Diskriminierung jeglicher Art aktiv entgegenzutreten.